Griechischer Bergtee aus dem Parnongebirge
Besuch bei Ioannis, Georgios und Takis
Der griechische Bergtee der Art Sideritis clandestina ist im Parnongebirge endemisch. Er braucht eine Höhe von 1.200m und ist an Kalk gebunden. In Griechenland ist er der bekannteste der griechischen Bergteearten, bei uns bekommt man ihn selten.
Die Pflanze erinnert vom Geruch etwas an Salbei. Der Geschmack nach Zitrone und leichten Bergkräutern macht den Bergtee aus dem Parnongebirge auch im Sommer, kalt mit Eis, zu einer beliebten Erfrischung.
Doch wie wird der Griechische Bergtee für Ölkännchen angebaut? Ich komme gerade von einem Besuch dort zurück. Ioannis und Georgios haben sich die Zeit genommen mir alles zu zeigen. In einer Höhe von 1.200 bis 1.300 m, zehn Kilometer vom Dörfchen Kastanitsa befindet sich inmitten unberührter Natur das größte der Felder für Bergtee von Bioparnon. Ein weiteres liegt von hier anderthalb Stunden entfernt. Dort werden aber vor allem die köstlichen Kräuter wie Griechischer Oregano, Thymian, Fenchel, Lorbeer und einige mehr angebaut, die wir demnächst auch mit anbieten.
Ioannis’ Vater hat die Teepflanzen vor langer Zeit dort gesetzt. Das Feld ist völlig anders als die meisten es sich vorstellen würden. Keine geraden Reihen von Pflanzen mit nackten Flächen dazwischen… Die Teepflanzen stehen unregelmäßig verteilt inmitten der natürlichen Vegetation mit Disteln, Gräsern und Wildblumen. Von einem Punkt aus blickt man auf den stattlichen Berg Parnonas mit fast 2.000 m Höhe. Bewässerung und Düngen sind nicht notwendig.
Ioannis erntet im Juni und Juli die Bergteestängel mit Blüten. Manchmal helfen seine Frau oder die erwachsenen Kinder ein bisschen, aber den Großteil dieser Arbeit macht er allein. Und man merkt ihm an, dass er unheimlich gerne oben auf dem Bergteefeld ist.
Der Weg dorthin ist eine zeitintensive und anstrengende Angelegenheit: Von Astros braucht man mit dem Auto zur Überwindung der ersten 1.000 Höhenmeter gut anderthalb Stunden. Zunächst dominieren Zedern und Kastanien, dann sehen wir nur noch Nadelbäume und parken am Wegesrand unter Pinien. Anschließend geht’s noch gut 20 Minuten zu Fuß weiter. Von hier bringt Ioannis bei der Ernte in einem großen Tuch eingeschlagen 40 bis 50 kg Bergtee auf seinem Rücken nach unten.
Der Bergtee wird dann in Bunden getrocknet. Es dauert etwa drei Tage bis der Tee dann fertig ist, um gelagert und verkauft zu werden. Die Verpackung und Etikettierung erfolgt von Hand.
Der Besuch der Bergteefelder hat mich sehr beeindruckt. Der Anbau hier erfolgt völlig im Einklang mit der Natur. Von Menschen, die den Ort und ihre Arbeit lieben. Ökologischer Landbau wie wir uns eigentlich immer wünschen würden!